beyourpilot ist nicht nur eine Online-Plattform, die Gründungsinteressierten relevante Informationen und Ressourcen vermittelt, sondern auch ein Portal, über das die individuelle Gründungsberatung vieler Hamburger Hochschulen sowie des DESY vernetzt und koordiniert wird. Dass diese institutionsübergreifende Zusammenarbeit ausgezeichnet funktioniert, bestätigt unter anderem die erfolgreiche Quote der letzten EXIST-Förderbewerbungen: Seit Anfang 2019 hat beyourpilot elf in der Begutachtung positive Anträge hintereinander begleitet und hierfür mit der Helmut-Schmidt-Universität, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, der Technischen Universität Hamburg, der Universität Hamburg und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zusammengearbeitet. Die bundesweite Quote der erfolgreichen Bewerbungen für 2019 liegt derzeit bei deutlich niedrigeren 60 Prozent.
Aktuellstes Startup der EXIST-Erfolgssträhne von beyourpilot ist medocos, ein Unternehmen das mit der IT-Dienstleistung eines digitalen Assistenzarztes überzeugen konnte: Die Gründer werden seit 2019 mit Beginn ihrer Bewerbung für ihr EXIST-Gründerstipendium von BYP begleitet. Dr. Oliver Wilson, Ulf Köther und Dr. Malte Schubert entwickeln innovative Data Science-Lösungen in der Gesundheitsbranche und haben sich als Ziel gesetzt, den Arbeitsalltag von Ärzten und Patienten einfacher und angenehmer zu gestalten. Hierzu arbeiten sie eng mit ihren Zielkunden zusammen und entwickeln ihre Produkte entsprechend weiter.
„Wir haben arg davon profitiert, dass hier verschiedene Kompetenzen zusammenkamen: Die beyourpilot-Gründungsberaterin Dr. Andrea Otto stand uns von Anfang an zur Seite und hilft uns bis heute durch diesen Dschungel der Erwartungen“, berichtet Ulf Köther. „Sie vermittelt uns, was die prüfende Stelle von uns will und worauf wir den Fokus legen sollten. Ich habe schon einige Forschungsanträge miteingereicht, aber EXIST ist anspruchsvoller. Es setzt andere Prioritäten, insbesondere hinsichtlich der technischen Innovation. Unsere Gründungsberaterin ist Wegweiserin, Inputgeberin und Korrekturleserin in einem, ohne sie hätten wir das nicht geschafft“, so Köther. Gemeinsam mit ihrer Mentorin, der Professorin Dr. Antonia Zapf vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, und den Mitarbeitern der UKE Tochterfirma MediGate GmbH sowie der Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH als Netzwerkpartner konnte in Folge eine optimale Rundumbetreuung für medocos umgesetzt werden.
medocos zog im Februar vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in den Innovations- und Gründercampus in der Harburger Schloßstraße. Die Clusterorganisation Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH fungierte dabei als vermittelnder Partner. Hier arbeiten sie mit ihrem interdisziplinären Team aus den Bereichen IT, Medizin und Wirtschaft daran, ihr Ziel zu erreichen. Drei Türen weiter hat die beyourpilot-Gründungsberaterin Dr. Andrea Otto ihr Büro, mit der sie ein erfolgversprechendes Geschäftsmodell entwickeln. Zur Zeit der Corona-Quarantäne ist diese Nähe natürlich vorrübergehend nicht möglich, sämtliche Kommunikation findet so lange online und per Telefon statt, damit man gemeinsam die mit dem EXIST-Förderprogramm vereinbarten Meilensteine umsetzen kann. Dr. Andrea Otto hat dabei natürlich auch die potentielle Nummer 12 der Erfolgssträhne fest im Blick.
Lest hierzu auch den weiterführenden Artikel "Netzwerke sind nur so gut, wie man sie auch nutzt!" von der Hamburger Gesundheitswirtschaft über Netzwerkarbeit im Hamburger Startup-Ökosystem anhand von medocos.
Die Internetseite von medocos findet Ihr hier.
Was ist EXIST?
EXIST fördert seit 1998 Hochschulen bei der Etablierung einer Gründungskultur auf dem Campus und dem Aufbau von gründungsunterstützenden Strukturen auf dem Campus. Seit 2000 unterstützt EXIST Hochschulabsolventen, Wissenschaftler und Studenten bei der Entwicklung von Gründungsvorhaben.
Ziel von EXIST ist es, das Gründungsklima an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu verbessern. Darüber hinaus sollen die Anzahl und der nachhaltige Erfolg technologieorientierter und wissensbasierter Unternehmensgründungen erhöht werden. Deshalb unterstützt das EXIST-Gründerstipendium seit dem Jahr 2000 entsprechend die Vorbereitung der Gründungsvorhaben von Studierenden, Absolventinnen und Absolventen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Das EXIST-Programm ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und wird durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) kofinanziert. Aktuelle Informationen zum ESF gibt es unter www.esf.de sowie bei Facebook. Der ESF ist einer der Europäischen Struktur- und Investitionsfonds, nähere Informationen dazu gibt es unter www.die-strukturfonds.de.
Die antragstellenden Hochschulen sind im Gegenzug vom Bund angehalten, als Eigenleistungen den bedachten Startups die nötige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen: Räume, Telefon, Internetzugang, eine Mentorin oder ein Mentor sowie die Betreuung durch ein gründerunterstützendes Netzwerk wie etwa beyourpilot.
Wie hilft das Gründerstipendium von EXIST den Startups?
Wie hoch die Förderung ist, hängt bei EXIST maßgeblich davon ab, in welcher „Lebenslage” sich die Gründer derzeit befinden. Zur „Sicherung des persönlichen Lebensunterhalts” werden für maximal ein Jahr folgende Staffelungen ausgezahlt: Promovierte erhalten 3.000 Euro pro Monat, Absolventinnen und Absolventen mit Hochschulabschluss erhalten 2.500 Euro pro Monat, Technische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten 2.000 Euro pro Monat, Studierende erhalten 1.000 Euro pro Monat. Sollte einer der Gründer bereits Kinder haben, gibt es einen Zuschlag von 150 Euro im Monat pro Kind. Ein weiterer Förderposten sind die „Sachausgaben”. Diese belaufen sich auf bis zu 10.000 Euro für Einzelgründungen. Für Teams stehen maximal 30.000 Euro zur Verfügung. Zu Sachausgaben zählen beispielsweise Material, Funktionsmuster, Lizenzen, Software, projekt- und gründungsbezogene Dienstleistungen durch Dritte (jedoch keine direkten Gründungskosten (wie z.B. Notarkosten, Gebühren)), Schutzrechtsanmeldungen (soweit nicht aus anderen Programmen finanzierbar), Dienstreisen oder Investitionen (z. B. PCs, spezielle Geräte für das Vorhaben etc.). Zu guter Letzt gibt es noch ein Coaching-Budget über 5.000 Euro.
Weiterführender Link:
https://www.exist.de/DE/Home/inhalt.html